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SüdwestPresse / SWP vom 19.08.2019: Der große Traum vom kleinen Zuhause

Die SüdwestPresse berichtet über unsere Kunden!

Hier der Link zum Artikel:
https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/kreis-neu-ulm-bayern/wohntrend-paar-will-tiny-house-in-attenhofen-bauen-32488023.html

Ein toller Bericht – wir wünschen uns mehr davon, um das Thema „Tiny House in Deutschland“ bekannter zu machen!

Wir können es auch kaum erwarten, den Beiden Ihr Traumhaus zu bauen.

Text aus dem Artikel:

Attenhofen / Bianca Frieß  Uhr

Tina Strahl und Micha Putze wollen künftig auf nur 28 Quadratmetern leben – in einem Tiny House in Attenhofen. Jetzt ist Ausmisten angesagt.

Im Flur stapeln sich schon Bücher, die Möbel werden nach und nach verkauft: Tina Strahl und Micha Putze sind am Ausmisten. Denn das Paar will umziehen – von einer 90 Quadratmeter großen Wohnung in Neu-Ulm in ein Tiny House im Weißenhorner Ortsteil Attenhofen. 28 Quadratmeter Wohnfläche haben sie dann noch zur Verfügung.

„Für uns ist das eine total runde Sache, wir sind voll überzeugt davon“, sagt Putze. Das hat mehrere Gründe für die beiden 36-Jährigen, die ursprünglich aus Mönchengladbach kommen. Der wichtigste: mehr Lebensqualität. „Ich lebe nicht, um zu arbeiten“, sagt Putze, der in Blaustein in der individuellen Schwerbehindertenassistenz tätig ist. Er will nicht unter dem Druck stehen, möglichst viel Geld verdienen zu müssen, um teure Mieten oder gar ein eigenes Haus bezahlen zu können. Lieber möchten er und seine Freundin sich mehr Zeit für die „wirklich wichtigen Dinge“ nehmen – Freunde, Urlaub, Freizeit. „Und das lässt sich super mit einem kleinen Haus verbinden.“

Tiny House: weniger heizen, weniger Strom

Denn das kommt natürlich billiger als ein großes Zuhause. Für den Bau rechnen die beiden mit Kosten von 80 000 bis 100 000 Euro, wobei sie Wert auf eine hochwertige und ökologische Ausstattung legen. Aber auch die laufenden Kosten „werden rasant fallen“, sagt Putze: Tiny-House-Bewohner müssen weniger heizen, brauchen weniger Strom.

Was gleich zum nächsten Vorteil der Projekts führt: der kleinere ökologische Fußabdruck. „Uns ist auch der Umweltgedanke total wichtig“, sagt Strahl. „Da muss man erstmal bei sich selbst anfangen.“ Die beiden wollen möglichst autark leben, aufs Dach des Hauses kommt eine Solaranlage. „Wir hoffen, dass wir nur etwa von Oktober bis März Strom zukaufen müssen“, sagt Putze.

Seit dem Frühjahr haben die 36-Jährigen aktiv nach einem Grundstück zur Pacht gesucht, um ihr Vorhaben zu verwirklichen. Strahl, die als Mediengestalterin in Erbach arbeitet, hat Flyer gedruckt, die das Paar in der ganzen Region um Ulm verteilt hat: „(Pacht-)Grundstück gesucht für ein Tiny House“, ist darauf zu lesen. Tatsächlich hat sich daraufhin eine Familie aus Blaustein gemeldet, die bereit war, ihr brachliegendes Grundstück in Attenhofen zu verpachten. Der Vertrag läuft zunächst fünf Jahre, mit Aussicht auf Verlängerung.

Flexibel bleiben mit Haus auf Anhänger

„Wir wollen ja auch flexibel bleiben“, erzählt Strahl. Wer weiß, vielleicht zieht es das Paar irgendwann zurück zur Familie nach Mönchengladbach. Auch dabei ist das Tiny House natürlich von Vorteil: „Man kann damit ja auch wieder wegfahren“, sagt die 36-Jährige. Das Haus ist fest auf einem Anhänger montiert.

Die beiden haben ihr Tiny House gemeinsam mit Schreinermeister Simon Hatzing geplant, der in Unterstadion das Start-Up „Tiny House Studios“ betreibt. In Sachen Ausstattung „wollen wir auf nichts verzichten, wir wollen nur kleiner sein“, sagt Putze. Heißt: Auch in ihrem neuen Zuhause finden Waschmaschine, Trockner und ein Dunstabzug ihren Platz. Insgesamt ist die Küche „relativ groß dimensioniert“, erzählt Strahl: „Denn wir kochen unheimlich gerne.“ Das Bad ist den beiden dagegen weniger wichtig, das fällt deshalb relativ klein aus. Geschlafen wird auf einer zweiten Ebene, die in dem vier Meter hohen Häuschen über eine Treppe zu erreichen ist.

Viel wird sich draußen abspielen

Ob sie nicht Angst haben, dass es ihnen doch mal zu eng wird? Schließlich gibt es auf 28 Quadratmetern nicht wirklich einen Rückzugsort. „Mut zur Nähe“, antwortet Strahl. „Wir hängen gerne aufeinander.“ Und wer doch mal Zeit für sich braucht, könne ja einen Spaziergang machen. Überhaupt werde sich wahrscheinlich viel draußen auf der Terrasse abspielen, besonders wenn Besuch  kommt.

Dass sie sich von vielen Dingen in ihrer jetzigen Wohnung verabschieden müssen, bereitet den beiden keine Bauchschmerzen. „Es macht total frei, diese Sachen wegzugeben, den materiellen Dingen nicht mehr so viel Wert beizumessen“, sagt Putze. Das meiste werde sowieso nicht regelmäßig benutzt.

Läuft alles glatt, können die beiden im Frühjahr in ihr neues Zuhause einziehen, sie rechnen mit einem guten halben Jahr Bauzeit. Eigentlich können sie den Umzug schon kaum mehr erwarten, sagt Putze und lacht. „Lieber heute als morgen.“

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